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sie Ackerbau. Viehzucht und Handel (Tauschhandel mit Bernstein), desgleichen Lein- und Wollweberei; Tpferei und Schmiedekunst standen bei ihnen in beachtenswerter Blte.
Ihre Nahrung war besonders Brot und Kuchen, ihr Getrnk Met und gegorene Stutenmilch (Kumys). Sie bekleideten sich mit Leinen- und Wollzeug, trugen Schuhe von Leder und von Rinde und spitze Woll- und Pelzmtzen. Die Frauen liebten lange Kleider aus farbigem Leinen, eine Art Mantel, allerlei Schmuck aus Metall. Ton und Bernstein. Die Mdchen durchflochten ihr langes Haar mit Blumen, die Frauen schnitten es ab und bedeckten den Kops mit einer Haube. Die alten Preußen liebten Sittlichkeit, Frohsinn und den Gesang gefhl-voller Lieder. Diebstahl und Untreue bestraften sie mit dem Tode; Schlffer und Riegel suchte man in dem Lande vergebens. Gastfreundschaft bten sie freudig und reichlich, besonders auch gegen Gestrandete.
c) Religion. Der Hauptgott der alten Preußen war der Donner-gott Perkunos, der durch den Donner spricht und durch den Blitz feine Lieblinge heimholt; Tiere und Gefangene wurden ihm geopfert. Patrimkos war der Gott der Freude und Fruchtbarkeit, Patollos der Gott des Todes und des Verderbens. Die Bildfnlen der Götter standen in heiligen Hainen unter tausendjhrigen, mchtigen Eichen. Groen Einflu hatten bei ihnen die Priester, Waibelotten (= wissende Männer), welche auch der Verbreitung des Christentums den heftigsten Widerstand entgegenfetzten.
2. Die ersten Vekehrungsversuche. a) Der hl. Adalbert und Bruno. Die ersten Versuche, die Preußen zum Christentum zu bekehren, gingen von dem Bischof Adalbert von Prag aus. Anfangs schien sein edles Bemhen mit Erfolg gekrnt zu sein. Aber schon nach einem Jahre (997) wurde der mutige Apostel beim Betreten eines heiligen Haines von einem Gtzenpriester erschlagen. J)
Wenige Jahre spter (1008) machte der Benediktinermnch Bruno von Querfurt abermals den Versuch, das Evangelium im Lande der Preußen zu verknden. Ein feindseliger Fürst erregte je-doch einen Aufstand und lie den khnen Glaubensboten enthaupten, feine Gefhrten aufknpfen. 2)
J) Es geschah dies in der Nhe von Fischhansen, westlich von Knigsberg. D^r Platz ist jetzt durch ein Denkmal bezeichnet; ein gueisernes Kreuz aus gemauertein Sockel trgt die Inschrift: Bischof St. Adalbert starb hier den Mrtyrertod 997 fr das Licht des Christentums."
-) An den Mnch Bruno erinnert noch heute die Stadt Braunsberg in Ostpreuen.
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Extrahierte Personennamen: Bernstein Patrimkos Bruno Apostel Bruno_von_Querfurt Knigsberg Bruno
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In kirchlicher Hinsicht zerfiel es in vier Bistmer, i) fr die Verbreitung des christlichen Glaubens wurde in der besten Weise gesorgt.
Niederlndische und deutsche Ansiedler errichteten zu beiden Seiten der unteren Weichsel, die damals zwischen Nogat und Elbina einen ungeheuren Sumps bildete, mchtige Dmme. Nach sechsjhriger Arbeit war das jetzige groe und kleine Werder trocken gelegt, und die Bauerschaften. welche sich auf dem ppigen Marschboden erhoben, waren
^ Ltoetluub 6reit die Elsten. So entstanden zahlreiche Kolonien deutscher Einwanderer, die durch ihre berlegenheit gar bald dem vre* ^en Volke ein vllig deutsches Geprge aufdrckten.
Die hchste Blte erreichte das Land unter dem Hochmeister Wnmch von Kniprode (1351-1382). Der Ackerbau uahm einen solchen Aufschwung, da bedeutende Getreidemassen ins Ausland verkaust werden konnten, desgleichen Wachs. Honig und Bernstein-trstliches Obst und guter Wein wurden damals an der Ostsee gebaut! ^volkreichenstdten Thorn, Marienburg. Kulm. Danzia Eloing. Knigsberg blhten Handel und Gewerbe, und /bft ^ensschlo. die Marienburg, mehrere prchtige Dome) und Wissen schasten fanden eine liebevolle Pflege. Auch fr weise Rechtspflege und bessere Jugendbildung wurde mit Eifer gesorgt.
^ , c) Verfall des Ordens. 13861525. Nachdem der Grofrst ^agrello von Litauen sich mit seinem Volke zum Christentum bekehrt hatte, hrte der Glaubenskrieg auf. Der Zuwachs an Mitgliedern aus dem Reiche wurde geringer und mit dem preuischen Adel stand kein Mitglied des Ordens in verwandtschaftlicher Beziehung, da Einheimische nicht aufgenommen werden durften. Whrend die zugezogenen Deutschen mit den einheimischen Preußen verschmolzen, standen die Ordensritter dem Volke als ein fremdes Element gegenber. Die Verwaltung des Landes hatte mit seiner Entwicklung nicht gleichen Schritt gehalten. Aber auch im Innern zeigte der Orden bereits Anzeichen des drohenden Versalls. Die strenge Zucht lockerte sich. ppigkeit2) und Eigendnkel machten sich bemerkbar, und Habsucht und Bedrckung shrteu f Zerwrfnissen. Der Landadel und die Brger, die von der Teil-nhme an der Regierung ausgeschlossen waren, vereinigten sich mit den
J) Die vier Bistmer waren: Kulm, Pomesanien. Ermland und Samland. 2) Spottreim : Kleider aus.. Kleider au.
Essen, trinken, schlafen gahu,
Ist die Arbeit, so die deutschen Herren han."
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licher. Die Knigin bestimmte selber den Speisezettel, damit nicht zu viel ausgegeben werde. Erbsen und Pkelfleisch wurden nicht verschmht; ein Stck Wild, von einem Gutsherrn geschenkt, oder ein guter Fisch eines mit-leidigen Fischers galten als Leckerbissen. Ein Landmann schenkte 30 000 Mark, eine Bauersfrau brachte einen Korb mit frischer Butter. Die Knigin nahm ihr Schultertuch sie hatte augenblicklich nichts Besseres und reichte es der guten Frau als Zeichen der Dankbarkeit.
Klaren Geistes erkannte die Knigin, die an politischem Weitblick ihren Gemahl bertraf, da Preußen nur durch eine vollstndige Erneuerung des Staatswesens und durch Anspannung aller Krfte gerettet werden knnte. Auch den Staatsangelegenheiten, denen sie frher ferner gestanden hatte, suchte sie sich mehr zu nhern und auch auf den König einzuwirken. Die franzosenfreundliche Partei verlor ihren Einflu, dagegen wurden wahrhaft vaterlandsliebende Männer, wie z. B. Stein, als Berater der Krone berufen.
Im Jahre 1809 wurde endlich ein sehnschtiger Wuusch der Knigin erfllt; sie konnte uach Berlin zurckkehren. Es war derselbe Tag. au dem sie vor 16 Jahren als Braut ihren feierlichen Einzug in die Haupt-stadt gehalten hatte. Die Knigin fuhr in einem Wagen, welchen ihr die Brgerschaft als Zeichen der Liebe entgegengeschickt hatte; der König kam herangeritten, und der Jnbel, der die geliebte Landesmutter bei ihrem zweiten Einzge empfing, bertraf den frheren an allgemeiner Freude und inniger Rhrung.
4. Krankheit und Tod der Knigin.2) Das Herzeleid der das tiefe Elend des geliebten Vaterlandes, die vielen Entbehrungen und Gefahren, die Lnife hatte erdulden mssen, zerrtteten schon frhzeitig ihre blhende Gesundheit. Preuens ruhmvolle Erhebung und Napoleons jhen Sturz sollte sie nicht mehr erlebeu.
Als die Knigin im Jahre 1810 ihren Geburtstag feierte, war sie anscheinend recht heiter, aber ihr Herz erfllten ernste Gedanken. Gleich als wenn sie ihr nahes Ende bereits ahnte, sagte sie: Es wird wohl das letzte Mal sein, da ich hier meinen Geburtstag feiere." Im Frhlinge desselben Jahres begab sie sich zu tharer Erholung nach ihrer Heimat, nach Schlo Hohenzieritz in Mecklenburg. Hier verlebte sie einige frhliche Tage; man fate gute Hoffnung. Aber bald stellten sich die frheren Brustbeklemmungen wieder ein und zwar so heftig, da Luise in der uersten Lebensgefahr schwebte. Der König wurde von Berlin herbeigerufen und brachte zur grten Freude der kranken Mutter auch
*) Vergleiche: Aus einem Briefe der Knigin Luise an ihren Vater," Wacker, Lesebuch Iii, Nr. 196.
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getrnt war das Bier, ein Aufgu von Gerste und bittern Krutern, und Met, den sie aus Honig und Wasser zu bereiten wuten. In den Gegenden an der Donau und am Rhein wurde auch Wein gezogen. Als einziges Gewrz benutzte man das Salz,
Die alten Deutschen bewohnten roh zusammengefgte Lehm- und Blockhusel, die mit Rohr oder Schilf gedeckt waren. Da ein Schorn-stein fehlte, mute sich der Rauch durch ffnungen seinen Weg suchen. Menschen und Tiere wohnten unter einem Dache/) Die Feldfrchte wurden in Hhlen aufbewahrt, wohin auch die Bewohner, um sich gegen die Unbilden der Witterung zu schtzen, in strengen Wintern ihre Zu-flucht nahmen. An den Hofraum stieen die Felder, Wiesen und Wlder. Jagd, Viehzucht und Ackerbau bildeten die Erwerbsquellen der alten Deutschen. Ursprnglich war der Grund und Boden Gesamteigentum der Gaugenossen; zur Zeit des Tacitus dagegen hatten sich bereits feste Anteile an Wald, Weide und Ackerland (Allmende) gebildet, deren Nutzung durch die einzelnen Genossen wechselte. Erst allmhlich entstand der Eigen-besitz. Es herrschte vllige Naturalwirischast und Eigenwirtschaft.^) Die ursprngliche Form der Feldbestellung war die Feldgraswirt-schast.'') Whrend die Frauen unter Beihilfe der Unfreien und Sklaven den Acker bebauten und das Vieh versorgten, zogen die freien Männer, die die Arbeit unter ihrer Wrbe hielten, in den Krieg und auf die Jagd, oder sie lagen auf der Brenhaut" und zechten und wrfelten mit Freunden und Nachbarn.
Unter den Gewerben war das Schmieden bekannt, um Waffen und Schmucksachen herzustellen. Die ntigsten Gerte und Kleidungsstcke wurden von den Freien und Unfreien fr jede Familie hergestellt (Eigen-Wirtschaft). Auch Handel wurde in beschrnktem Mae getrieben, und ein freier Deutscher hielt es nicht unter seiner Wrde, Handelsreisen, die meist nicht ohne Gefahr waren, zu unternehmen. Der Handel war ein Tauschhandel; Bernstein, Pelze usw. wurden gegen Waffen und
J) In den Alpenlndern hatten es die Bewohner schon weit vor Beginn der beglaubigten Geschichte zu einer recht bedeutenden Kultur gebracht. Dafr zeugen die Pfahlbauten, die 4090 m tief in einzelne Schweizer Seen hinein-gebaut sind. Ihre Besitzer waren Jger und Fischer, aber auch Viehzucht, Ackerbau und Handel waen nicht vllig unbekannt.
2) Naturalwirtschaft: Was die Natur erzeugt, war alles, was das Leben bedurfte; bei der Eigenwirtschaft verarbeitet die einzelne Familie den ganzen Lebensunterhalt. Z.
3) Ein und dasselbe Grundstck wurde nur fr ein Jahr bebaut und blieb dann jahrelang als Erasnntzung liegen. <Wanderliebe der Germanen.) Z.
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der Bauart verschieden war das frnkische Wohnhaus von dem schsischen. Whrend jenes fr Menschen und Vieh gesonderte Rume enthielt und zwar die Wohnungen rechts, die Stallungen links vom Herde, bildete das schsische Bauernhaus in seiner ursprnglichen Anlage eine offene Halle. An der einen Schmalseite war der Haupteingang; ihr gegenber an der andern lag der Herd, von den Wohnrumen umgeben. An den Lngsseiten, rechts und links von dem Haupteingange, befanden sich die Stallungen, durch die Tenne voneinander getrennt, eine Einrichtung. die noch heute das schsische Bauernhaus zeigt. Das Dach, dessen uerste Giebelbretter an der First in geschnitzte Pferdekpfe ausliefen, war mit Stroh gedeckt. Glasfenster waren noch unbekannt. Die Fensterffnungen wurden mit Teppichen verhngt oder durch 'Holzgitter (Laden) geschlossen.
Die Ausstattung der Huser war einfach; sie bestand in Tischen, Bnken und Schemeln. Nur in den Husern der Vornehmen sand man Betten mit Unter- und Deckbetten, tiefe Truhen waren mit Seinen gefllt; Gefe ans Kupfer. Blei, Eisen und Holz bienten fr den tglichen Gebrauch. Auf beit Knigspfalzen und Ebelsitzen, die ebenfalls meistens aus Holz erbaut waren, fanb man kunstvolle Schnitzereien und prchtig getfelte Stuben. Spter erbaute man die Pfalzen nach italienischem Muster, berief italienische Bauleute und Knstler und benutzte beim Bau mit Vorliebe berreste alter rmischer Bauwerke.
Die Kleibung war im allgemeinen die frhere geblieben. Bei den Franken trugen die Männer einen eng anliegenden, fest gegr-teten Rock und Hosen bis an die Kniee. Die Unterschenkel bedeckten berstrmpfe, die sie mit farbigen Bndern umwanden. der den Rock wurde ein Mantel geworfen. Die Vornehmen liebten kostbare, bunt-farbige Kleider, die oft aus Seide hergestellt waren. der die langen Unterkleider legten reiche Frauen prachtvolle Mntel aus gefrbter Wolle, die sie mit Pelz verbrmten und durch Spangen ober goldene Schnre zusammenhielten; an den Fen trugen sie farbige Schuhe mit kurzen Spitzen. Als Schmucksachen kannten sie Ohrgehnge und Arm-Mnber und kostbare Ketten aus Golb und Perlen. Eine Kopf-bebecknng der Männer war nicht allgemein gebruchlich, bte Frauen trugen Hauben.
Die Hauptnahrung Bilbete das Fleisch zahmer und wilber Tiere; zu dem Hafer-, Roggen- und Hirsebrei und den verschobenen Hlsenfrchten kam das Brot. Bei der Zubereitung der Speisen benutzte man Honig, Talg und Schweineschmalz; Essig und Senf bienten als Gewrz,
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einmal ein groes Festgelage abgehalten, too^u ein weiter ^Bekanntenkreis eingeladen war. dann war die Tafel mit weiem Linnen bedeckt, mit Blumen geschmckt, in silbernem und zinnernem Geschirr wurden die kstlich zubereiteten Speisen ausgetragen, und mchtige Kannen enthielten feurigen Weiu. Fahrende Snger besangen unter Begleitung der Harse die edlen Taten khner Ritter. Gaukler und Narren sorgten fr allerlei Kurzweil, und nach beendigtem Mahle schwang sich jung und alt im frhlichen Reigen. An gewhnlichen Tagen a matt auer dem Fleisch zahmer und wilder Tiere Hlsenfrchte, Getreidebrei und Brot. Wein, Met und dnnes Bier bildeten die Getrnke.
tn Hurnier.
Nach Wachsmuths sehr empfehlenswerten Sammlung fr den geschichtlichen Anschauungsunterricht.
Turniere. Die Lieblingsunterhaltung der Ritter in friedlicher Zeit bildeten die Turniere, glnzende Ritterspiele, die die beste Gelegen-heit boten, Mut und Kraft und Gewandtheit in der Fhrung der Waffen zu zeigen.
Neben einer Stadt oder einer greren Burg war ein freier Platz mit Sand bestreut und mit Schranken eingefriedigt. Auf einer Schau-bhne, den Gesthleu, saen Fürsten, Ritter und edle Frauen. Eine gaffende Menge drngte sich um den Festplatz herum, um den Kampfspielen zuzusehen, fahrendes Volk und Gaukler sorgten sr Unterhaltung, und in Zelten und Buden wurden allerlei Sachen feilgeboteu.
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minder nhrte die Zurckgezogenheit des Waldlebens, welches auch Physische Kraft und Abhrtung erzeugte, de Familiensinn isippengemeinschast), ein starkes Unabhngigkeit^ und Freiheitsgefhl, sowie den frh wirksamen Son-dergeist der Germanen. In der Waldnatur des Landes liegt daher die Erklrung fr das krafterfllte, sieghafte Wesen und die eigenartige Geschichte der ger-manischen Stmme. Die Vorliebe des deutschen Volkes fr den Wald, der Reichtum seiner Sprache an Bildern, seiner Mrchenwelt an Stoffen, die dem Walde entlehnt sind, haben darin noch ihren Ursprung.')
Die Flsse, von denen die Rmer den Rhein mit Main und Lippe, die Ems, die Weser, die Elbe und als sdlichen Grenzflu die Donau kannten, berfluteten von Zeit zu Zeit die angrenzenden Gebiete, wodurch sich Smpse und Morste bildeten, die den Verkehr hinderten.
Doch fehlte es nicht an fruchtbarem Ackerland, auf dem die Deut-scheu Roggen, Hafer, Gerste, Flachs und Gemse aller Art zogen. Weizen wurde selten gebaut. Edles Obst war unbekannt; Rettiche, oft von der Gre eines kleinen Kindes, wie Plinius berichtet, wurden selbst von den feinschmeckenden Rmern nicht verachtet. Auf grasreichen und gutbewsserten Wiesen weideten zahlreiche Khe und Pferde. Die Pferde waren klein und unansehnlich, aber krftig gebaut und ausdauernd im Lausen; den Khen fehlte vielfach der Schmuck des Kopfes, die Hrner. Auch Schafe und Ziegen gab es, und bald fand sich als ein Zeichen vollendeter Sehaftigkeit das Schwein.
Fast unbekannt waren noch die Schtze des Bodens; er lieferte Salz, das auch aus der See gewonnen wurde, reichlich Kupfer und etwas Eisen, das fast nur zur Anfertigung der Waffen benutzt wurde. Bernstein fand Mail an den Ksten der Ostsee, einiges Gold in den Flssen.
2. Die Bewohner. Die Bewohner dieses Landes, die Germanen, wie sie von deu Rmern genannt wurden, waren in grauer Vorzeit aus Asien, der Wiege der Menschheit, in Europa eingewaudert und nahmen mehrere Jahrhunderte v. Chr. das Land zwischen Donau, Rheitt und Nordsee in Besitz. Sie bilden einen Zweig der arischen oder indogermanischen Vlkerfamilie, zu der auch die Juden, Perser, Griechen, Rmer und Kelteu gehren. Obwohl sie ein Volk mit derselben Sprache nn!> Religion, denselben Sitten und Rechtsanschauungett waren, verband die einzelnen Stmme doch kein staatliches Band. Nicht einmal einen gemeinschaftlichen Namen fhrten sie; denn den Namen Genna-neu, vielleicht Rufer im Streit" oder Nachbarn", erhielten sie von
2) Znrbonfen, Repetitionsfrage.
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Extrahierte Personennamen: Plinius
Extrahierte Ortsnamen: Rhein Main Ostsee Asien Europa Donau Rheitt Nordsee
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Das Unterkleid der Männer bildete ein Leibrock, der bis an die Knie reichte, und der den ein Mantel ohne rmel gelegt wurde. Die Beine bedeckten bis an die Knie eng anliegende Hosen, die Fe staken in Stieseln oder in Schnabelschuhen. Besonders groß war die Kleiderpracht bei den Frauen. Das lang herabwallende, falten-reiche Kleid wurde durch einen kostbaren Grtel geschrzt, an dem bei Hausfrauen das Schlsselbund hing. Beim Ausgehen trug man Mantel und Pelzjacken, die kunstvolle Stickereien in Gold und Silber zeigten. Beim Tanze wurde eine Schleppe angelegt, die ein Kleidungsstck fr sich bildete. Das Haar wurde zu Locken gekruselt und mit seidenen Bndern durchflochten. Jungfrauen trugen es in Zpfen, nach der Ver-mhluug wurde es aufgebunden. Der Kopf wurde mit kostbaren Schleiern, goldgestickten Tchern und spter auch mit Hten bedeckt. Die leinenen Hemden, die aus den ausgeschnittenen Kleidern hervorschauten, zeigten geschickte Stickereien, Krausen und zierliche Fltchen. In den Ohren und an den Fingern blitzten kostbare Ringe, an den Armen schwere Reifen; Mantelfchnallen, Halsketten und teure Broschen vervollstndigten den reichen Schmuck vornehmer Frauen.
Die Bekstigung. So prunkvoll die Kleidung war, ebenso ver-schwenderisch waren auch die Mahlzeiten, vor allem bei Hochzeiten, Kindtaufen und Begrbnissen. Neben allerlei Gemse wurde viel Fleisch genossen, das meistens am Spiee gebraten und mit einer scharfen Pfefferbrhe begossen wurde. Infolge der Kreuzzge hatten die morgen-lndischen Gewrze eine weite Verbreitung gefunden; Wohlhabende wrzten fogar das Brot mit Pfeffer. Bier, Met, Most und gewrzte Weine (Claret) wurden in Bechern von Holz, Zinn und Silber oder in Glsern gereicht'; alle tranken aus demselben Gefe, nur Ehrengste erhielten ein Trinkgef fr sich. Beim Essen gab es Teller und Lffel aus Holz, Gabeln kannte man noch nicht, im brigen bediente man sich der Finger, weshalb vor und nach der Mahlzeit Wasser zum Waschen der Hude gereicht wurde. Im dreizehnten Jahrhundert kam von Frank-reich die Sitte nach Deutschland, da die Frauen zusammen mit den Mnnern im Saale speisten; die Kinder nahmen an dem gemeinsamen Essen nicht teil. Wohlleben und ppigkeit im Essen und Trinken waren zeitweise so groß, da die Behrden besondere Vorschriften erlieen, die bestimmten, wieviel Schsseln aufgesetzt, was an Wein verschenkt und wieviel Spielleute bestellt werden durften; strenge Kleiderordnungen" suchten der Verschwendung in der Bekleidung zu steuern.
Das Leben in den Stdten. Mit Spinnen und Weben, Sticken und Nhen und der Besorgung der gesamten Hausarbeit, die zu ver-
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zu bessern. Die Frondienste, welche wöchentlich an drei oder gar vier Tagen geleistet werden mußten, wurden mit Ausnahme des Erntemonats auf 2 Wochentage beschränkt.
b. Industrie. Ferner sorgte er sür die Hebung des Wohlstandes durch industrielle Unternehmungen, besonders durch Anlage von Eisenhütten und Salzwerken. Zur Förderung der Gewerb-thätigkeit trug auch die Aufnahme der aus den Niederlanden vertriebenen Reformierten bei. Dort blüheten damals verschiedene Ge-werbszweige, und schon aus diesem Grunde gewährte der Kurfürst ihnen einen freundlichen Empfang und reichliche Unterstützung.
6. Geistige Bildung. Auch sür die geistige Bildung seiner Unterthanen, für Hebung der Wissenschaften und Künste, war Johann Georg auf jegliche Weise bedacht. Das graue Kloster zu Berlin wurde in eine Lateinschule verwandelt, und die Universität zu Frankfurt, an welche tüchtige Gelehrte berufen wurden, erhielt bedeutende Unterstützungen.
Die letzten Lebensjahre. Die Regierung des Kurfürsten Johann Georg war für das Land eine gesegnete. Die Städte blühten auf, der Handel war lebhaft, und Ackerbau und Viehzucht gediehen vortrefflich. Im Jahre 1593 kaufte man ein Schaf für 16 Pfennig,
einen Scheffel Korn für 12 Pfennig, ein Schock Eier für 4 Pfennig,
ein Pfund Butter für 2 Pfennig, und ein Tagelöhner erhielt 2 Pfennig Tagelohn. Gegen Ende seiner Regierung vermählte sich der Enkel Johann Georgs, der spätere Kurfürst Johann Sigismund, mit Anna, der älteren Tochter des blödsinnigen Herzogs Albrecht Friedrich
von Preußen. Durch diese Familienverbindung wurden die Ansprüche
Brandenburgs auf das Herzogtum Preußen erheblich verstärkt. — Johann Georg starb im Jahre 1598.
Joachim Iricdrich. 1598—1608.
Wahlspruch: „Die Furcht Gottes ist der Weisheit Anfang."^
Der Zerstückelung der Marken wird vorgebeugt. Kurfürst Joachim Friedrich war bereits 52 Jahre alt, als er seinem Vater in der Regierung folgte. Er galt als ein einsichtsvoller, wohlgebildeter Fürst, zeigte eine ungemeine Umsicht und Festigkeit in Verwaltungssachen und eine genaue Kenntnis der auswärtigen Staatsverhältnisse, die er sich bereits vor seiner Thronbesteigung als Verweser des Erzbistums Magdeburg angeeignet hatte.
Nach dem Testamente Johann Georgs sollte Joachim Friedrich seinem Stiefbruder Christian die Neumark abtreten. Unter Bernsnng ans das hohenzollernsche Hausgesetz von Albrecht Achilles weigerte sich
*) „Initium sapientiae timor dei.“
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Extrahierte Personennamen: Johann_Georg Johann Johann_Georg Johann Johann_Georgs Johann Johann_Sigismund Johann Anna Albrecht Friedrich
von_Preußen Albrecht Friedrich Johann_Georg Johann Joachim_Iricdrich Joachim_Friedrich Friedrich Johann_Georgs Johann Joachim_Friedrich Friedrich Christian_die_Neumark Albrecht_Achilles Albrecht
Extrahierte Ortsnamen: Berlin Frankfurt Brandenburgs Gottes Verwaltungssachen Magdeburg
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Stunde später mußten die Räte zum Vortrag erscheinen; wer zwei-
mal ohne Grund fehlte, wurde abgesetzt. Manches sah er selber durch und schrieb an den Rand oft eine kurze derbe, aber zutreffende Bemerkung. Bis 10 Uhr war er aus diese Weise beschäftigt; dann ging er zu seinen Soldaten, um ihren Übungen beizuwohnen. Um 12 Uhr wurde zu Mittag gespeist.
Ost machte der König Reisen durch das Land, um selber zu untersuchen, ob in den Schulen gut unterrichtet, das Heer tüchtig eingeübt und das Land seinen Vorschriften gemäß verwaltet wurde. Weder Wind noch Regen, weder Schnee noch Eis konnten den eifrigen Fürsten zurückhalten. Seine Würde betrachtete er als ein ihm von Gott verliehenes Amt.
Das Tabakskollcgium. Seine liebste Erholung fand der König auf der Jagd und im Tabakskollegium, einer Abendgesellschaft. Generäle, Minister und Vertraute des Fürsten kamen abends in einem Zimmer des
Schlosses in Berlin oder Potsdam oder auf dem Jagdschlösse zu Wusters-
hausen bei Ruppin zusammen. Sie saßen auf hölzernen Stühlen, tranken Bier und rauchten aus langen holländischen Thonpfeifen. Auf einem Nebentische standen Brot, Butter, Schinken und Braten; jeder konnte nach Belieben zugreifen. Manche wichtige Staatsangelegenheit wurde hier besprochen; es wurde aber auch in ungezwungener Weise erzählt, gelacht und gescherzt.
Iii. Sorge für das Wohl des Landes.
Der Beamtenstand. Wie er felber ein Muster der größten Pflichttreue war, so sollten auch seine Beamten treu ihre Pflicht erfüllen, pünktliche Ordnung in allen Geschäften beobachten und eine gleichmäßige Fürsorge sür alle Unterthanen zeigen. „Denn Wir sie dafor bezahlen, daß sie arbeiten sollen." Um sich hiervon zu überzeugen, bereiste der König regelmäßig innerhalb dreier Jahre sein ganzes Land und ließ dann über alles Bericht erstatten. Er erschien oft ganz plötzlich, und fand er dann etwas nicht in Ordnung, fo gab es derbe Strafen. Bekannt ist, wie er einst den Thorschreiber zu Potsdam mit den Worten: „Guten Morgen, Herr Thorschreiber!" begrüßte und ihn zugleich in sehr fühlbarer Weise an seine Pflicht erinnerte. Ähnlich ging es einem Postmeister, der die von Hamburg angekommenen Fahrgäste längere Zeit des Nachts draußen warten ließ.
Um sich von der Ehrlichkeit seiner Beamten zu vergewissern, sah er selber alle Rechnungen durch, und zeigte es sich, daß jemand Staatsgelder sür sich verwendet hatte, dann setzte er ihn ab oder ließ ihn einsperren. Die Aufsicht über die gesamte Finanzverwaltung wurde der Oberrechnungskammer zu Potsdam übertragen.
Neben strenger Pflichterfüllung mußten sich die Beamten auch daran gewöhnen, mit wenigem zufrieden zu sein und hiernach ihre Ausgaben einzurichten. Gleich nach seiner Thronbesteigung ließ er sich die Verzeichnisse über das Einkommen, die Naturallieferungen
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